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Dienstag, 9. Dezember 2014

Ensdorf #5 Humor im Chor

Kloster Endsdorf,  Samstag Abend nach der Probe (für mich: nach meinem strapaziösen Kurz-Ausflug in das KH der Barmherzigen Brüder): 
Matthias Schlier will Feedback, Meinungen, Eindrücke in einem riesigen Stuhlkreis bestehend aus Chor-C, Annika und natürlich Matthias-himself. Wir dringen schon fast in eine Art Chor-Philosophie ein, als nach langer Diskussion plötzlich die Frage gestellt wird: Wieso ist es für manche Neueinsteiger so schwer, in die Chorgemeinschaft zu finden? Naja, für mich war die Antwort sofort klar. Manche dachten ich scherze, aber nein, im Gegensatz zum Inhalt meiner These, meine ich das todernst. Ich bin seit mittlerweile fast 10 Jahren festes Chormitglied und habe viele Quereinsteiger kommen, gehen oder bleiben sehen. Im Chor wächst man quasi gemeinsam auf und genießt die gleiche „Erziehung“. Der Vergleich als Chor-Familie passt also ganz gut, aber darauf will ich nicht hinaus. Zu „Erziehung“ gehört eben auch zwangsweise die Prägung des Humors in eine bestimmte Richtung. Das gibt Cantemus die besondere Atmosphäre und manchmal ist es schon echt gruselig, wenn einer einen Witz macht, der ganze Chor-C in schallendes Gelächter verfällt und auch gleichzeitig wieder damit aufhört. Dieser besondere „Chor-Humor“ ist auch nur ein Anzeichen dafür, was für eine starke Gemeinschaft wir bilden. Wenn jemand neu in den Chor kommt und diesen Humor nicht versteht und nicht zu würdigen weis, findet er keinen Anschluss, denn obwohl sich derjenige vielleicht mit Einzelnen außerhalb des Chores ganz gut verstehen könnte, stört er in gewisser Weise die Harmonie der Gruppe. Niemand will potentiell notorische Nörgler neben sich sitzen haben, sondern lieber mit allen Leuten aus seiner Altersstufe eine gigantische Zeit erleben. Natürlich kann ich meine Theorie auch belegen: nach der Unterbreitung in besagtem Stuhlkreis haben alle (wie immer restlos und inklusive Matthias) gelacht. 

Anm: Man kann sich aber an alles gewöhnen! Also egal, wie ihr den Chor-Humor anfangs findet, versucht es bitte, für mindestens ein Projekt dabei zu bleiben. Wenn es euch dann immer noch nicht gefällt, könnt ihr euch immer noch verabschieden. 

Ein Beispiel von Chor-Humor; Dieser Blog! Wir sind schon witzig.

Mittwoch, 26. November 2014

Ensdorf #3 der Kampf des Jahrhunderts [VI]

Für die, die eh nur der Endstand interessiert: Bett 1 - 0 Eva

Freitag Abend, ca 23:00 Uhr, Kloster Ensdorf.
Eva, 16, ist gegen das Hochbett in ihrem Zimmer gelaufen und hat sich die Nase geprellt.
Eva drehte sich lediglich schwungvoll um, als das Bett zuschlug. Eine solch hinterhältige Aktion des harmlos wirkenden Hochbettes konnte natürlich niemand ahnen, also ging es unvorbereitet weiter in den Kampf. Da das Bett aber leider eindeutig stärker ist als Eva, half nur noch beleidigt aus dem Weg gehen. Direkt nach der Schlacht konnten die Auswirkungen jedoch noch nicht eindeutig geklärt werden. Eva hatte zwar mit ihren Eltern über einen möglichen Krankenhausbesuch geredet, das ganze aber aufgeschoben auf "falls-es-morgen noch-weh-tut".
Praktisch hieß das: Franky, 17, hatte eine beengte Nacht, da sie Eva vorübergehend Asyl bot. Am nächsten Nachmittag dann das Ergebnis des Kampfes: Das Bett erlitt keine bleibenden körperlichen Schäden (der Täter konnte zu keiner Aussage gebracht werden), Evas Nase ist allerdings geprellt.
Mit anderen Worten muss Eva jetzt beim Lachen aussehen als würde sie weinen, damit sie die Nase nicht rümpfen muss und sie deswegen nicht wehtut. Besonders ein Spaß für alle, die sie natürlich ganz unabsichtlich zum Lachen bringen. Für sie, ein Trauma.
Eva und das Bett befinden sich weiterhin im Streit, Eva wollte Franky aber nicht noch eine Nacht belasten und suchte sich so Unterstützung von Maria, 16, die ihr tatkräftig und mit viel Ellbogeneinsatz unter die Arme griff.
(Namen aus Sicherheitsgründen nicht geändert, warum sollten wir?)

Eva kann trotz Verletzung noch einigermaßen lachen. Oder sie versucht's...
Man merkt schon, Chorfreizeiten sind hoch gefährlich, alles ist bösartig und greift ahnungs- und wehrlose Chormitglieder an. Achja, Eva ist auch nicht frontal dagegen gelaufen. Das sähe zwar wirklich witzig aus (kann man da kein Video dazu machen???), war aber leider nicht so.

Achja, wenn man sich ein wenig anstrengt ist so eine Chorfahrt übrigens durchaus sicher, nur um das gesagt zu haben. Das [VI] im Titel steht für [Vorsicht, Ironie!]

Dienstag, 25. November 2014

Ensdorf #2: ein Kreis

Samstag Abend nach allen Chorproben (die nötig waren!) :
Wir kommen in die Turnhalle (alias Probensaal) und werden aufgefordert, uns einen Stuhl zu nehmen und uns in den Kreis dazu zu setzen. Wir wussten nicht wieso und hatten auch eigentlich nicht wirklich Lust darauf, doch wir haben es getan. 
Da war der Kreis schon etwas größer

Am Anfang, wie uns gesagt wurde, waren genau vier Leute im Saal, die angefangen haben, über Geschichten und Ängste aus ihrem Leben, wie zum Beispiel Annika über ihre Pandabär-Phobie, zu berichten. Nachdem wir mehr als 15 Personen waren, nannten wir uns "die Selbsthilfegruppe"! Jeder erzählte und jeder fand es lustig. Das ging so lange gut, bis die Gruppe mit Hilfe von zwei Jungs zu groß wurde, die außerdem den Sinn des Kreises nicht verstanden. Die Gruppe vergrößerte sich um das Doppelte, wodurch sich die Selbsthilfegruppe auflöste und eine Flachwitzrunde entstand. Jeder, dem ein Witz einfiel, sagte ihn, wenn er dran war. Gewisse Leute haben eine so mitreißende Lache, dass sie jeden aus der Fassung bringen, auch wenn der versucht, sich zurück zu halten.
Als Franky und Annika gegangen sind, wurden die Witze immer flacher bis sie schließlich auf das niedrigste erdenkliche Niveau sank. Dadurch ging auch der Spaß-Faktor nach unten und die ersten verließen den Raum, doch insgeheim gefiel es allen.
Eine wichtige Sache gibt es noch: Nein, Matthias Schlier war zu dieser Zeit nicht mehr anwesend!
- Hannah und Elena Käck
ein wenig gruselig, finde ich


Anmerkung:
Natürlich ging der Kreis auch weiter, nachdem eine Welle von Leuten diesen verlassen hat. Er ging nur von der Flachwitzrunde in ein anderes Stadium über: der Flüsterpost-Kreis. Was macht man denn am liebsten um (schätzungsweise) Mitternacht auf einer Chorfreizeit von Achtklässlern aufwärts? Richtig, man fängt mit Kinderspielen zur Beschäftigung an. Erst wurde wohl das beliebte Spiel Embambi ausgepackt, was sich aber schneller Ablösung durch Flüsterpost erfreuen durfte. Sehr viel Spaß brachte das dadurch, dass bei uns dann tolle Wörter wie "endoplasmatisches Retikulum" oder "Desoxyribonucleinsäure" kommen.