Ein kleiner Nachtrag zur ach so schönen Busfahrt Richtung Burg Finstergrün. Die einen hatten Spaß, die anderen...naja, lest selbst: Emily (9) und Pauline (8) haben mal erzählt, was im Bus und danach wirklich abging!
Es
ist Samstag, 11 Uhr, der Cantemus-Chor startet seine Reise nach Burg
Finstergrün: Ein riesiger Parkplatz in der Nähe des Westbads, 3 Busse und 170
Kinder, die unbedingt gleich einsteigen wollen. „Wann geht es endlich los?“,
schreit es von allen Seiten. Namensschilder für die Kinder, Gepäck für die
Busfahrer – die wilde Fahrt beginnt. Sofort werden die vielen verschiedenen
Spiele ausgepackt, es wird gegessen, getrunken, Musik gehört – manchmal sogar
mit Kopfhörern. Zum Glück. Denn gesungen wird ja auch noch, aber irgendwie nur
hinten in den Bussen. Der Rest sucht die Namensschilder, die natürlich direkt
nach Fahrtbeginn verloren wurden. Dann teilen die Betreuer Zettel mit der Zimmereinteilung
aus: Wer schläft im Stockbett unten, wer oben, wer schnarcht?
Erst
mal Klo- und Eis-Pause. Ein Mädchen wird ausversehen im Bus eingesperrt, kann
ja mal passieren. Sie presst ihre Nase gegen die Scheibe und will raus, doch
den Schlüssel hat nur der Busfahrer. Wo ist der eigentlich? Nach kurzer Zeit
kann das Mädchen befreit werden. Frisch gestärkt stürmen alle zurück in die
Busse. Weiter geht’s mit Spielen, Quatschen und Lachen. In der Mittagspause
dann das Unglück: der zweite Bus parkt neben einem stehenden, weißen Auto. Der
Fahrer des Autos, ein junger Mann, reißt die Tür heftig auf. Die Tür knallt
gegen die Seitenwand des Busses und hinterlässt eine Delle und einen langen
Kratzer. Der Busfahrer reagiert wütend und schreit den Mann an. Sie streiten
sich – eine gefühlte Ewigkeit. Irgendwie ist das Ganze wie ein Kasperltheater
für Erwachsene: Seppel gegen Hotzenplotz. Dann sollen sich alle Kinder aus dem
beschädigten Bus auf die anderen beiden verteilen. Die Betreuer müssen
zurückbleiben und die Sache regeln.
Als
endlich alle auf ihren neuen und alten Plätzen sitzen, dürfen die zwei intakten
Busse weiterfahren. Bis auf kleinere Pausen und vereinzelte Bauchweh-Fälle
verläuft die restliche Fahrt reibungslos. Dass „Wann sind wir endlich
da?“-Geschrei die Fahrt nicht beschleunigt, kapieren die meisten bis zum
Schluss nicht. Dann ist plötzlich die Burg in Sicht. Alles jubelt. Seltsamerweise
kommt der beschädigte Bus aber genauso schnell an, wie die anderen beiden,
obwohl er doch an der Raststätte noch auf die Polizei warten musste. Komisch,
aber auch egal. Jetzt zählt nur noch Burg Finstergrün. Aber erst mal kommt der Aufstieg:
Im strömenden Regen, begleitet von Donnergrollen, kämpfen sich die 170 Kinder
den Berg hinauf. Zwanzig Minuten dauert die Odyssee, zum Glück werden
wenigstens die Koffer mit einem Finstergrün-Sprinter nach oben gefahren.
Endlich kommen alle im Burghof an, die Kinder werden in Gruppen aufgeteilt.
Jetzt heißt es die Zimmer suchen, Treppen steigen, immer noch die Zimmer
suchen, dabei die Bettwäsche nicht fallen lassen und endlich die Zimmer finden.
Irgendwann haben es dann alle geschafft und die Betten sind bezogen.
Mittlerweile riecht es schon in der ganzen Burg nach Essen: Backerbsen-Suppe
gegen die nasskalten Temperaturen, Schinkennudeln gegen das flaue Gefühl im
Magen. Jetzt wird alles gut. Der Spuk ist vorbei. Tag 1 ist geschafft.
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