Sonntag, 1. Februar 2015

Regen #1: als Betreuer für Chor B

Dieses Jahr sind die Freizeiten ja bekanntlicher weise etwas anders gestaltet als sonst: Chor B fährt alleine weg. Der Grund dafür ist, dass Chor B und Chor C zu groß sind um zusammen nach Regen zu passen. Natürlich müssen mit mehr Chor Blern (und ohne Betreuer-stellvertretende Chor Cler) auch eigens eingeteilte Betreuer mitfahren. Der Unterschied? Betreuer helfen vielleicht bei den Proben aus, sind aber eigentlich nur für die "Kinder" da, während man als Chor Cler, also wenn wir zusammen fahren, immer extra Proben hat. Dieses mal waren wir eben als Erstere dabei.

Betreuer fahren vor allem für die kleinsten Chor Bler mit, aber immer zwei Häuser/Zimmer haben sich dann einen geteilt, damit jeder einen direkten Ansprechpartner außer Matthias Schlier hat - Das ist schließlich unsere Hauptaufgabe: Matthias das Leben im Schullandheim erleichtern. Im großen Unterschied zu Chor A kommen uns die Betreuten diesmal sogar entgegen indem sie größtenteils selbstständig sind, uns aber trotzdem immer auf dem Laufenden halten. Aber fangen wir mal von vorne an:

Freitag, ca 15:45
Ich komme am Infineon Parkplatz an und suche mir erstmal einen Platz im Bus, die meisten Kinder sind schon da. Irgendwie gab es wohl eine Liste, aber das war schon übernommen worden. Lukas, ein anderer Betreuer für Regen, hat mir sogar einen Platz freigehalten. Eigentlich sollten wir Lukas an einer Autobahnraststätte abholen, er hat es aber wohl doch rechtzeitig vom (natürlich ganz wichtigen) Seminar nach Regensburg geschafft. Das müssen wir Matthias natürlich noch mitteilen, also suchen wir ihn erstmal. Ich hab ihn zuerst gefunden und sag ihm, dass wir nirgends anhalten müssen. Er freut sich. Lukas sagt ihm dann zwei Minuten später nochmal, dass er da ist, und Klemens muss ihn zehn Minuten danach auch nochmal drauf hinweisen.
ca 16:05
Abfahrt! Die Leute in unserem Bus scheinen keine Probleme zu machen, Franky hat sich zum Busboss ernannt/ernennen lassen und sitzt jetzt vorne. Streber. Ich glaube, Matthias hat die Nachricht verstanden, weil wir auf dem Weg nach Regen nirgends stehen bleiben. Dauert ja auch kaum über eine Stunde.
ca 17:15
Nach dem Ausladen der Busse (ein paar haben ihre Koffer verloren und wiedergefunden) teilen wir die Zimmer ein. Matthias verlangt nach Licht, aber wir können die Sonne nicht überreden zu scheinen. Die Anlage hat auch keine weitere Außenbeleuchtung. Wir müssen uns mit Handy-Taschenlampen zufriedengeben.
ca 17:45
Die Zimmer sind eingeteilt und da/auf dem Weg dahin. Ich begleite eine Gruppe Mädchen (Haus 7) zu ihrem Bungalow am Ende des Sportcamps. Als ich zurückkomme, wurden anscheinend die Zuständigkeitsbereiche der Betreuer schon geklärt. Ich schlafe im Seminarhaus, genauso Franky, Clara, Steffi und Matthias. Clara, Steffi und Matthias haben aber keine Zimmeraufsicht, also teilen Franky und ich uns die Zimmer auf. Zufällig habe ich die beiden Jungszimmer und sie die Mädchen. Ich habe bis jetzt im Chor irgendwie nur Jungs betreut. Ach, außer man zählt die Geisterbahn 3 in Finstergrün! Von dieser Gruppe hab ich auch ein paar schon wieder gesehen, aber die sind nicht bei mir. Zuerst wird das eigene (mit-Clara-geteilte) Zimmer 16 bezogen! Alles ist da, sogar eine kleine Süßigkeit. Eigenes Bad ist ein Muss. Nicht alle Zimmer im Haus haben das. Ich gehe in Zimmer 7 und 9 um mich bei denen, die mich nicht kennen vorzustellen und mitzuteilen, dass ich der erste Ansprechpartner für sie bin. Die eine Gruppe sind Viertklässler, die anderen in der Siebten. Toll.
ca 18:15
Abendessen! Eine wichtige Mahlzeit im Schullandheim, da sie die letzte offizielle des Tages ist. Wir haben einen Betreuertisch, an den wir mit minimalen Bemühungen zu zwölft auch gut passen. Wir singen und Matthias macht ein paar Ansagen, dann gibt es Essen. Nudeln mit Tomatensauce. Lecker. Wir essen irgendwie am Längsten und reden auch ganz viel. Schlimm.
ca 19:15
Alle Zimmer sind fertig bezogen, auch die Betten, alles da. Jetzt wird geprobt. Aufstehen, Einsingen! Christine ist auch schon da und nimmt sich die Gruppe für eine szenische Probe vor. Natürlich nach der musikalischen. Tom Sawyer heißt das Stück, wobei viele Charaktere noch viel bessere Namen haben. Indianer Joe ist (SPOILER!) böse. Er bringt nämlich (SCHON WIEDER!) den Doktor Robinson um und schiebt das Muff Potter unter. Tsts, und das macht man mit Kindern? Naja, die blutrünstigen Lieder werden am meisten geliebt.
ca ich-hab-den-Überblick-verloren-aber-später-als-vorhin
Christine stellt den Gesamtverlauf des Stückes mit Powerpoint und Bildern von Bühnenbildern dem ganzen Chor vor. Alle lauschen gespannt. Matthias hat für danach einen Film angekündigt, dann ist es aber doch zu spät und die Kinder müssen ins Bett. Und wir müssen dafür sorgen. Also auf, Zähne putzen, umziehen. Immerhin dabei weigert sich keiner. Es gibt auch kaum Streitereien, ob man jetzt schlafen soll, oder nicht. Man merkt, wir sind bei den großen Kleinen. Zimmer 7 (die Siebtklässler) schicke ich gar nicht direkt ins Bett, die sollten das doch wirklich selbst wissen. Sie werden trotzdem ermahnt leise zu sein, um die anderen nicht zu stören. Ich setze mich mit Simon und Michi auf den Balkon. Mit Decken, es ist kalt.
ca 00:30
Eines der Mädchen hat Schmerzen und ich werde geholt. Ich stehe ein bisschen blöd in ihrem Zimmer, als sie mir ihr Problem erklärt, dann kommt sie zu dem Schluss, dass sie das versucht alleine hinzukriegen. Aber Hauptsache, ich weis Bescheid. Wieder raus zu Simon und Michi.
ca 01:00
Einer der kleinen Jungs kann nicht schlafen, weil ihm schlecht ist. Er setzt sich zu uns auf den Balkon, aber nicht lange. Wir gehen relativ bald alle ins Bett.

Eine Probe mit Christine.
Samstag, 07:30
Wecker klingelt! Ich gehe erst mal zu den Zimmern, um sie zu wecken. Zimmer 9 ist leer, alle sind schon auf und in der Turnhalle, Zimmer 7 ist wach und bewegt sich langsam zum Aufstehen. Also los, duschen. Ich bin froh, dass ich ein eigenes Bad habe. Auch die Dusche ist (so wie alles in Regen) auf dem neuesten Stand und funktioniert gut. Ich fahre nie wieder als Nicht-Betreuer nach Regen. Aber halt, dann kann ich nicht mit Chor C wegfahren. Verdammt.
ca 08:00
Eine magische Fee (ich glaube es war Clara) hat den Tisch gedeckt! Es gibt Frühstück. Da singen wir übrigens nicht. Die männlichen Betreuer fehlen alle, also gehe ich sie wecken. Sie sind wach, aber noch nicht fertig geduscht. Toll. Außer ihnen sind alle pünktlich.
ca 09:15
Probe! Kleine Gruppen proben szenisch mit Christine, Steffi begleitet, der Rest probt den kleinen Schornsteinfeger mit Matthias. Ich nehme ein paar raus für ihre Blog-Ideen. Ich hoffe, ich bekomme ein paar Einträge von Chor B! Es gibt kleine Platzwechsel zwischendurch und auch Pausen, aber eigentlich geht dieses System durch bis
ca 11:15
Alle dürfen in die Turnhalle, um 12 gibt es Mittagessen. Der Tischdienst muss schon vorher da sein. Wir spielen ein bisschen mit.
ca 12:00
Mittagessen. Es gibt Geschnetzeltes mit Reis. Lecker. Komischerweise sind wir schon wieder die letzten am Tisch. Man redet zu viel. Wir geben Philip nichts zu essen, also eben erst als Letzter. Aber ist ja alles nur Spaß, wir haben ihn ja alle lieb. Matthias macht den Fehler, alles bei sich haben zu wollen. Der Tischdienst ist also beschlossen. Evi kommt auch dazu! Man freut sich doch immer über bekannte Gesichter.
ca 13:00
Kurze Besprechung, dann Siesta. Das heißt, alle müssen leise sein und/oder schlafen. Natürlich auch auf den Zimmern. Franky und ich gehen zusammen durch, um nachzugucken. Statistiken beweisen, dass Gruppen in geradzahligen Häusern tendenziell ruhiger sind (3 aus 4 gegen 0 aus 4). Am Anfang dachte ich, in Haus 4 ist keiner da, so still waren die. Gut gemacht.
ca 14:00
Die Kinder dürfen jetzt in die Turnhalle, können aber auch weiter leise im Zimmer bleiben. Die anderen spielen Völkerball, ich fotografiere. Eine echte Aufgabe. Steffi fragt in der Leitung nach Kaffee und uns werden drei Kannen rausgestellt. Natürlich nur für Betreuer.
ca 15:00
Besprechung und weitere Proben. Ein Teil probt mit Evi im Speisesaal, die anderen in der Turnhalle mit Christine. Ich ersetze Doktor Robinson für die Probe und muss mich ein paar mal von Philip umbringen lassen. Ich bin keine gute Leiche, ich trete Simon (Tom) zurück, wenn er mich auf Leben prüft. Entschuldigung.
Mit Lachen dabei, wie immer ^^
Es gibt ein paar kleine Pausen zwischendurch, dann
ca 18:00
Abendessen! Immer Essen, proben, essen, proben.. schlimm.
ca 19:15
Und wieder proben. Ein paar Mädchen haben Kopfweh, ich überrede sie trotzdem, es zu probieren. Macht doch auch mehr Spaß. Nur die Solisten vom Schornsteinfeger proben mit Evi, der Rest macht die Szenen mit Christine noch mal durch.
ca 20:00
Wir gucken Kinder des Monsieur Mathieu! Lukas, Philip, Klemens und Steffi haben damals (vor etwa 5 Jahren) mitgespielt und kennen das Stück deswegen. Vor allem Lukas scheint vertieft.
ca 22:00
Der Film ist aus, fast alle gehen ins Bett/aufs Zimmer. Wer will, darf noch eine kleine Runde Völkerball spielen. Diesmal bin ich Freigeist. Ich muss nicht ins Feld, weil wir vorher gewinnen. Danke Klemens.
ca 22:20
Jetzt müssen alle, außer die Siebten Klassen ins Bett. Ich gehe natürlich bald danach zu Zimmer 9. Es gibt einen Zettel von Christine, der Aufmerksamkeit verlangt, also moderiere ich eine hitzige Diskussion mit tollen Vorschlägen. Letztenendes ist der Zettel fertig, die Jungs wollen aber noch weiter Ideen aufschreiben. Ich lasse sie unter der Bedingung, dass in 30 Minuten alle im Bett sind. In der Zwischenzeit gehe ich in Zimmer 7. Simon hat behauptet, sie hätten mit dem Zettel schon angefangen, er ist aber noch leer. Felix füllt ihn mit kleiner Hilfe der anderen halbherzig aus, dann reden wir über andere Dinge. Es dauert eine Stunde, bis ich wieder in das Zimmer der kleinen gehe. Sie schlafen alle. Brav. Ich unterhalte mich weiter mit Zimmer 7, bis ich ins Bett gehe. Wann das war, weis ich nicht mehr.

Sonntag, ca 07:00
Ich bin wach und wecke Zimmer 7. Zumindest versuche ich es. Michi ist der einzige, der es merkt, der Rest schläft einfach weiter. Naja, sie haben ja auch noch Zeit. Ich mache mich selbst fertig für den Tag, dann gehe ich wieder in die Zimmer. Diesmal zuerst in Zimmer 9, es schlafen entgegen meiner Erwartungen noch alle. Ich zeige ihnen die Duschen, Antoine behauptet, ich sei an seinem Verschlafen schuld. Immerhin habe ich ihn nicht, wie versprochen, nach 30 Minuten ins Bett geschickt. Ali sagt, er könne in 5 Minuten geduscht sein. Die beiden kommen 20 Minuten zu spät zum Frühstück, also glaube ich ihm nicht. Ich gehe auch zu den anderen Jungs, die alle noch im Bett liegen, nur Nico ist auf dem Weg in den Speisesaal zum Tischdienst. Felix sagt, er wäre 5 Minuten zu spät da hin gegangen, also will er auch 5 Minuten zu spät zum Frühstück. Die Logik ist unbestechlich.
ca 09:00
Alle müssen nach dem Frühstück auf die Zimmer, sauber machen. Als sie Probe haben,  gehen Clara und ich unsere Sachen packen, dann gehen wir durch die Zimmer und gucken, ob alles passt. Die selben Zimmer, die gestern leise Siesta gemacht haben, haben auch gut aufgeräumt. Fast alle anderen müssen noch was machen. Wir kühren die besten Zimmer. Meine Jungszimmer sind nicht die Besten, spielen aber in der oberen Kategorie. Ich bin ganz stolz. Lukas freut sich, eines der saubersten Zimmer beaufsichtigt zu haben und reibt es Klemens (seine beiden waren eine Katastrophe) noch schön unter die Nase. Ach, wie haben wir und alle lieb.
ca 10:50
Ich musste vor der Verkündung ein wenig auf der Seite sitzen bzw nochmal den Doktor spielen. Diesmal bringt mich Jaski um und Christine kickt mich (das klingt brutaler als es ist..), also bin ich eine bessere Leiche als gestern. Auch ich lerne dazu. Simon wurde schon um 9 abgeholt, weil er noch auf einen Geburtstag musste. Nach meiner kleinen Ansprache gehen alle wieder auf die Zimmer um zu perfektionieren.
ca 12:00
Mittag! Schnitzel mit Pommes. Und Ketchup/Mayo. In Matthias' Ketchup findet sich sogar das ein oder andere Pommes. Ohje. Wir kommen fast durch zwei Schüsseln Pommes, bevor Philip welche bekommt. Nachdem er gestern Abend immer im Weg stand und das Völkerballspiel zu Lukas' Gunsten beeinflusst hat (er hat nicht mitgespielt), tut er mir auch fast nicht leid. Er wird trotzdem satt.
Nach dem Essen gehen ein paar Betreuer noch mal mit Mitarbeitern den Sportcamps durch die Häuser/Zimmer und gucken, ob alles gemacht wurde. Diesmal müssen die Gruppen dabei sein, um Fehler sofort ausbessern zu können. Ich bringe währenddessen meinen und Claras Koffer in den Bus und besetze uns Plätze. Ein paar Chor Bler sind mir schon zuvor gekommen, aber die Plätze, auf denen wir bei der Hinfahrt schon saßen sind noch frei, also reserviere ich da. 
ca 13:15
Wir singen noch mal Si ya hamba für das Personal, dann fahren wir langsam los. Ich sitze wieder bei Lukas, werde aber ein paar mal nach hinten zitiert um die Zimmer 7 Jungs zu schimpfen. Die streiten sich mit den kleinen Mädchen, die direkt vor ihnen sitzen. Sie haben nämlich hinten fast keinen Platz und machen die Mädels dafür verantwortlich. Wie nett von ihnen. Ich schlafe ein bisschen, bevor wir nach Regensburg kommen. Letzenendes ein gelungenes Wochenende, finde ich. Und es war gut, dass auch Chor B mal im Fokus stand.

- Sally

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen