Montag, 11. August 2014

Finstergrün #1.2: Ein Hoch auf unsern Busfahrer...

Ein kleiner Nachtrag zur ach so schönen Busfahrt Richtung Burg Finstergrün. Die einen hatten Spaß, die anderen...naja, lest selbst: Emily (9) und Pauline (8) haben mal erzählt, was im Bus und danach wirklich abging!

Es ist Samstag, 11 Uhr, der Cantemus-Chor startet seine Reise nach Burg Finstergrün: Ein riesiger Parkplatz in der Nähe des Westbads, 3 Busse und 170 Kinder, die unbedingt gleich einsteigen wollen. „Wann geht es endlich los?“, schreit es von allen Seiten.  Namensschilder für die Kinder, Gepäck für die Busfahrer – die wilde Fahrt beginnt. Sofort werden die vielen verschiedenen Spiele ausgepackt, es wird gegessen, getrunken, Musik gehört – manchmal sogar mit Kopfhörern. Zum Glück. Denn gesungen wird ja auch noch, aber irgendwie nur hinten in den Bussen. Der Rest sucht die Namensschilder, die natürlich direkt nach Fahrtbeginn verloren wurden. Dann teilen die Betreuer Zettel mit der Zimmereinteilung aus: Wer schläft im Stockbett unten, wer oben, wer schnarcht?

Erst mal Klo- und Eis-Pause. Ein Mädchen wird ausversehen im Bus eingesperrt, kann ja mal passieren. Sie presst ihre Nase gegen die Scheibe und will raus, doch den Schlüssel hat nur der Busfahrer. Wo ist der eigentlich? Nach kurzer Zeit kann das Mädchen befreit werden. Frisch gestärkt stürmen alle zurück in die Busse. Weiter geht’s mit Spielen, Quatschen und Lachen. In der Mittagspause dann das Unglück: der zweite Bus parkt neben einem stehenden, weißen Auto. Der Fahrer des Autos, ein junger Mann, reißt die Tür heftig auf. Die Tür knallt gegen die Seitenwand des Busses und hinterlässt eine Delle und einen langen Kratzer. Der Busfahrer reagiert wütend und schreit den Mann an. Sie streiten sich – eine gefühlte Ewigkeit. Irgendwie ist das Ganze wie ein Kasperltheater für Erwachsene: Seppel gegen Hotzenplotz. Dann sollen sich alle Kinder aus dem beschädigten Bus auf die anderen beiden verteilen. Die Betreuer müssen zurückbleiben und die Sache regeln.

Als endlich alle auf ihren neuen und alten Plätzen sitzen, dürfen die zwei intakten Busse weiterfahren. Bis auf kleinere Pausen und vereinzelte Bauchweh-Fälle verläuft die restliche Fahrt reibungslos. Dass „Wann sind wir endlich da?“-Geschrei die Fahrt nicht beschleunigt, kapieren die meisten bis zum Schluss nicht. Dann ist plötzlich die Burg in Sicht. Alles jubelt. Seltsamerweise kommt der beschädigte Bus aber genauso schnell an, wie die anderen beiden, obwohl er doch an der Raststätte noch auf die Polizei warten musste. Komisch, aber auch egal. Jetzt zählt nur noch Burg Finstergrün. Aber erst mal kommt der Aufstieg: Im strömenden Regen, begleitet von Donnergrollen, kämpfen sich die 170 Kinder den Berg hinauf. Zwanzig Minuten dauert die Odyssee, zum Glück werden wenigstens die Koffer mit einem Finstergrün-Sprinter nach oben gefahren. Endlich kommen alle im Burghof an, die Kinder werden in Gruppen aufgeteilt. Jetzt heißt es die Zimmer suchen, Treppen steigen, immer noch die Zimmer suchen, dabei die Bettwäsche nicht fallen lassen und endlich die Zimmer finden. Irgendwann haben es dann alle geschafft und die Betten sind bezogen. Mittlerweile riecht es schon in der ganzen Burg nach Essen: Backerbsen-Suppe gegen die nasskalten Temperaturen, Schinkennudeln gegen das flaue Gefühl im Magen. Jetzt wird alles gut. Der Spuk ist vorbei. Tag 1 ist geschafft.

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